Chelsea hat den Leihwechsel von Nicolas Jackson zum FC Bayern München abgesagt, nachdem Liam Delap nach dem umstrittenen 2:0-Sieg gegen Fulham an der Stamford Bridge für „sechs bis acht Wochen“ ausfallen wird.
Delap humpelte bereits nach 13 Minuten im West-London-Derby mit einem Oberschenkelproblem vom Platz. Cheftrainer Enzo Maresca wollte zunächst nicht ausschließen, dass der Klub in den letzten 48 Stunden des Transferfensters noch einmal aktiv wird. Nun hat man sich aber entschieden, Bayern mitzuteilen, dass Jackson in London bleiben wird.
Wie die Nachrichtenagentur PA berichtet, ist der 24-Jährige, der bereits in Deutschland gelandet ist, über die Kehrtwende des Klubs stinksauer.
Jacksons Berater, der ehemalige Fulham-Stürmer Diomansy Kamara, kommentierte am Samstagabend unter einem Social-Media-Beitrag: „Das Flugzeug fliegt nicht rückwärts… München.“
Bayerns Sportvorstand Max Eberl sagte bei Sky in Deutschland: „Chelsea hat uns informiert, dass sie den Spieler zurückhaben wollen, nachdem wir gestern eine Einigung erzielt hatten und \[die Erlaubnis] zur medizinischen Untersuchung vorlag.
Jetzt ist es so, dass der Junge in München ist und wir ihn zurückschicken müssen. Das ist der aktuelle Stand, aber ich kann nicht in die Zukunft schauen.“
Für zusätzliche Brisanz sorgt, dass Chelsea am Dienstag, den 17. September, zum Auftakt der Champions-League-Saison beim FC Bayern antritt – doch Stand jetzt wird Jackson im Kader der Blues stehen.
Zuvor war am Samstag der £36-Millionen-Transfer von Christopher Nkunku zum AC Mailand bestätigt worden, sodass Maresca nur noch Sommerneuzugang Joao Pedro als fitten Stürmer zur Verfügung gehabt hätte.
Ein einjähriges Leihgeschäft für Jackson mit einer Kaufoption für den deutschen Rekordmeister über £56 Millionen war vor der Partie vereinbart worden.
„Liams Verletzung sieht nicht gut aus“, sagte Maresca. „Er war im Vollsprint, Oberschenkel – das braucht Wochen.
Wenn man zwei Stürmer hat, reicht das. Wenn einer von ihnen wochenlang ausfällt, reicht es wahrscheinlich nicht. Heute haben wir mehr als eine Stunde mit Tyrique (George) gespielt, er hat es großartig gemacht.
Mit zwei echten Neunen ist es genug.“
Das hitzige Spiel – entschieden durch einen Kopfballtreffer von Pedro kurz vor der Pause und einen Elfmeter von Enzo Fernández – kippte nach einer VAR-Entscheidung in der ersten Halbzeit, als ein Tor des 18-jährigen Josh King für Fulham aberkannt wurde.
Die Entscheidung brachte Fulham-Trainer Marco Silva auf die Palme, dessen Emotionen an der Seitenlinie unübersehbar waren.
Schiedsrichter Robert Jones entschied nach Ansicht der VAR-Bilder, dass es zuvor ein „fahrlässiges Foul“ von Rodrigo Muniz an Trevoh Chalobah gegeben habe – doch Silva sah das anders.
„Unglaublich, dass das Tor nicht gegeben wurde“, sagte Silva, der sich auch über die Nachspielzeit der ersten Hälfte ärgerte, in der Chelsea traf.
„Nach der zweiten Ecke waren es schon neun Minuten Nachspielzeit. Das Spiel lief während der acht Minuten weiter, also hätte nach der ersten Ecke Schluss sein müssen.“
Für weiteren Ärger sorgte der Elfmeterpfiff wegen Handspiels von Ryan Sessegnon.
„Ja, es ist Handspiel von Sess, aber davor hätte man locker zwei oder drei Fouls für uns pfeifen können“, meinte Silva.
„Unsere Spieler sind mit zum Bildschirm gegangen und haben gelacht. Ein Tritt auf Alex Iwobi, Handspiel von Joao Pedro und das Stoßen gegen Joachim (Andersen).
Es ist derselbe VAR, der in der ersten Halbzeit etwas Unglaubliches wie ein angebliches Foul von Rodrigo gesehen hat. Dieselben Leute haben aber den Tritt auf Iwobi nicht gesehen. Ich verstehe nicht, in welche Richtung das hier läuft.“
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