Bayer Leverkusen hat am Sonntagabend überraschend die Trennung von Cheftrainer Erik ten Hag bekanntgegeben. Der Niederländer, der erst vor wenigen Wochen das Amt in der BayArena übernommen hatte, muss nach nur drei Pflichtspielen wieder gehen.
In einer offiziellen Mitteilung erklärte der Verein, dass die Entscheidung „nach eingehender Analyse der sportlichen Situation“ gefallen sei. Sportdirektor Simon Rolfes betonte, dass man sich diesen Schritt nicht leicht gemacht habe: „Wir haben großen Respekt vor Erik und seiner Arbeit, doch die Entwicklung in den vergangenen Wochen hat uns gezeigt, dass wir sofort handeln müssen, um unsere Ziele in dieser Saison nicht zu gefährden.“
Ten Hag, der zuvor bei Manchester United unter Vertrag stand, war im Sommer mit großen Erwartungen nach Leverkusen gekommen. Der Verein wollte mit ihm den eingeschlagenen Weg unter Xabi Alonso fortsetzen und gleichzeitig internationale Erfahrung einbringen. Doch der Start verlief alles andere als geplant: Aus drei Bundesliga-Spielen holte die Werkself lediglich einen Punkt, dazu kam das enttäuschende Pokal-Aus gegen einen unterklassigen Gegner.
Vor allem die Spielweise und die fehlende Stabilität in der Defensive wurden dem 54-Jährigen zum Verhängnis. Fans äußerten bereits nach der jüngsten Niederlage ihre Unzufriedenheit und forderten einen schnellen Kurswechsel.
Bis auf Weiteres wird Co-Trainer Jan-Moritz Lichte die Mannschaft interimistisch betreuen. Laut Vereinsangaben soll die Suche nach einem dauerhaften Nachfolger bereits laufen. Namen wie Julian Nagelsmann oder Roger Schmidt kursieren in den Medien, doch bestätigt ist bislang nichts.
Ten Hag selbst verabschiedete sich in einem kurzen Statement von Mannschaft und Fans: „Ich danke Bayer Leverkusen für die Chance, hier zu arbeiten. Leider ist es uns nicht gelungen, die erhofften Ergebnisse zu erzielen. Ich wünsche dem Klub für die Zukunft nur das Beste.“
Für Leverkusen beginnt nun erneut die Suche nach Stabilität. Nach der erfolgreichen Vorsaison unter Alonso, die in der Erwartungshaltung einen deutlichen Schub gegeben hatte, steht die Mannschaft vor einer entscheidenden Phase. Schon am kommenden Wochenende wartet mit dem Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach eine richtungsweisende Partie.
Ob die schnelle Trennung den gewünschten Befreiungseffekt bringt, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Die Verantwortlichen wollten nicht riskieren, dass die Saisonziele bereits im September aus den Augen geraten.
Leave a Reply